Strukturbildung:

umfaßt einerseits Regeln, Organisation und Abläufe aber auch Arbeitsaufteilung:

Regeln versus Freiheit:

Manche Interessent*innen für Gemeinschaftsprojekte formulieren ihre Sehnsucht nach einer Gemeinschaft, die mit ganz wenigen Regeln funktioniert. Leider liegt darin ein grundsätzliches Mißverständnis begraben:

Sobad Menschen miteinander wohnen, gibt auch unterschiedliche Bedürfnisse. Wenn es nicht ausreichend Regeln/Vereinbarungen gibt, muss jeder kleine Konflikt einzeln ausgehandelt/ausdiskutiert werden um eine Lösung zu finden – eine sehr mühsame Situation. Umgekehrt, wenn die Regeln zu viel oder zu eng sind, wird der Freiheitsgrad der Einzelnen immer kleiner und der Frust immer größer. Die goldene Mitte zwischen beiden Extremen zu finden, ist für jede Gruppe eine  besondere Herausforderung.

Schon am Beginn der Gruppenbildung werden erste, meist informelle Regeln erstellt. Es empfiehlt sich, diese rasch und fortlaufend zu verschriftlichen und dabei den Sinn zu hinterfragen. Ansonsten ergibt sich ein ungutes Machtgefälle zwischen den „Alten“, die alle Regeln kennen und bei Bedarf anwenden und den „Neuen“ die die Regeln nicht kennen aber auch nirgends nachlesen können.

 

wichtige Strukturpunkte für jede Gruppe:

 

es beginnt mit den Arbeitstreffen:

  •  wer lädt ein
  •  wo können wir gut arbeiten ?
  •  welche Punkte wollen wir bearbeiten /wer sammelt diese?
  •  wer moderiert das Treffen?
  •  wer protokolliert/dokumentiert das Treffen?
  •  wer kümmert sich um das nächste Treffen?
  • wie oft und wie lange wollen/können wir uns treffen?

 weiter gehts mit Kommunikation:

  • über welche Kanäle kommunizieren wir intern? (email, messenger-Dienst, chat, social media?)
  • wo legen wir Dokumente ab (Cloudsystem, Server, Ordner?)
  • Systematik für Ablage, Protokolle etc.?
  •  Sind unsere EDV-Programme kompatibel?
  •  wie kommunizieren wir extern? (website, social media, Pressearbeit, Folder, emails,…)
  •  was wollen wir nach Aussen kommunizieren?

 

dann kommen die Themen Entscheidungsfindung und Verantwortungsübernahme:

  • wie entscheiden wir (demokratisch, soziokratisch, syst. Konsensieren,…?)  mehr dazu hier….
  • wer darf/soll welche Entscheidungen treffen?
  • wer übernimmt  wofür Verantwortung? (Einzelne/Gruppe?)
  • wie funktioniert die übergeordnete Prioritätensetzung?

 im nächsten Schritt folgen die ersten Regeln:

  • worüber brauchen/wollen wir jetzt Vereinbarungen ?
  • welche Selbstverpflichtungen (zB Anwesenheit, Arbeitseit)?
  • Eintritt/Austritt?
  • Finanzielle Beiträge (einmalig/laufend)?
  • wo dokumentieren wir die Regeln?
  • uam….

 

jetzt braucht es noch eine geeignete Rechtsform:

  • Entscheidung ob Verein, Genossenschaft o.ä.?  > mehr
  • Statuten formulieren
  • Vorstand o.ä. wählen
  • Statuen mit Leben erfüllen

 

und dann auch noch die Finanzen:

  • Finanzplanung für die laufende Projektvorbereitung
  • Kassaführung und Bankverbindung
  • Finanzplanung für das eigentliche Objekt

 

Es wartet also eine Menge Arbeit, die erledigt werden will 🙂